Kaltschlichten ist kosteneffektiv

Das Kaltschlichten bietet im Vergleich zum klassischen Schlichten wirtschaftliche Vorteile. Im Gegensatz zum energie- und kostenintensiven Heißschlichten auf speziellen Schlichteanlagen kann das Kaltschlichten im Minimalauftrag direkt an der Schärmaschine erfolgen. Für das Kaltschlichten haben wir spezielle PERFILAN- und EKACOL-Schlichtemittel im Sortiment. Je nach gewünschter Klebkraft und glättender Wirkung bieten wir individuell auf Ihre Anforderungen zugeschnittene Kaltschlichtemittel an.
Bild eines kalt geschlichteten Webschals
EKACOL- und PERFILAN-Kaltschlichten verbessern Scheuerbeständigkeit und reduzieren Klammerneigung und Faserabrieb an der Webmaschine.

Das Kaltschlichteverfahren

Für den Schlichteauftrag mit einem Kaltschlichteprodukt ist im Produktionsbetrieb keine separate Schlichterei – mit einem Schlichtekocher, einer konventionellen Schlichtemaschine sowie einem dazugehörigen Trockenaggregat – nötig. Beim konventionellen Heißschlichten erfolgt der Schlichteauftrag üblicherweise an einer Schlichtemaschine durch vollständiges Tauchen der Kette im heißen Schlichtebad; anschließend wird die nasse Kette getrocknet. Beim Kaltschlichteverfahren hingegen wird die flüssige Kaltschlichte im Minimalauftragsverfahren bei Raumtemperatur – beispielsweise an der Schärmaschine, an einer Überwachsvorrichtung, einem Nachwachsgerät oder an einer Einzelfadenschlichtmaschine – auf die Kettfäden aufgebracht. Im Prinzip wird beim Kaltschlichten die Schlichteflotte meist über eine Auftragswalze ähnlich wie beim Pflatschen appliziert. Die Auftragsmenge der Kaltschlichteprodukte wird über die Verdünnung mit Wasser oder durch die Geschwindigkeit der Auftragswalze im Verhältnis zur Maschinengeschwindigkeit gesteuert. Nach dem Schlichteauftrag ist eine Trocknung der nur leicht feuchten Kette nicht notwendig.

Die Vorteile des Kaltschlichtens

Das Kaltschlichten bietet im Gegensatz zum gängigen Heißschlichten einen klaren wirtschaftlichen Vorteil. Die Betriebskosten sind deutlich niedriger als beim Heißschlichten. Auch die Investitionskosten für das Kaltschlichten sind vergleichsweise gering. Entsprechende Applikationsvorrichtungen lassen sich, beispielsweise an der Zettel- oder Schäranlage, einfach nachrüsten.

Das Kaltschlichten eignet sich vor allem für Kettgarne, die nur leicht geschlichtet werden müssen, weil die Ketten ungeschlichtet nicht oder nur schlecht verwebbar wären und das klassische Schlichten gleichzeitig zu teuer ist. Für die verschiedenen Fasertypen haben wir unterschiedliche Kaltschlichteprodukte im Angebot. Wir empfehlen das Kaltschlichten vor allem für Leinen und Leinenmischungen, die ohne Schlichte nicht optimal verwebt werden können. Auch für Wollgarne, die sonst nur gewachst würden, ist der Einsatz einer Kaltschlichte vor dem Weben auf den heutigen Hochleistungswebmaschinen von Vorteil. Bei Zwirnen werden durch das Präparieren mit Kaltschlichten abstehende Fasern angebunden und dadurch die Klammerneigung der Zwirne reduziert.

Unsere Produktempfehlungen

Unsere speziellen PERFILAN– und EKACOL-Kaltschlichtemittel unterscheiden sich in Bezug auf Klebkraft und glättende Wirkung, so dass sie aus unserem Textilhilfsmittelsortiment das perfekt auf Ihre Anforderungen zugeschnittene Schlichtemittel auswählen können. Unsere Produkte verleihen den Fäden antistatische Eigenschaften und reduzieren die Klammerneigung der Garne. Die mit Kaltschlichte präparierten Webketten können besser verwebt werden, in der Folge kommt es zu weniger kettbedingten Maschinenstillständen, geringeren Stopfkosten und einer deutlich verbesserten Gewebequalität.

Nachfolgend finden Sie eine Übersicht über unsere etablierten Kaltschlichteformulierungen, sortiert nach deren Klebkraft und glättenden Eigenschaften:

  • EKACOL FA
    stärkste Klebkraft, mit geringer glättender Wirkung 
  • PERFILAN 940/1
    sehr starke Klebkraft, mit leichter glättender Wirkung 
  • EKACOL TN
    geringste Klebkraft, stärkste glättende Wirkung 

Entschlichten durch einfaches Auswaschen

Die richtige Vorbehandlung der Webwaren vor dem Färben, Bedrucken und Ausrüsten ist für die Reproduzierbarkeit und Qualität der Fertigware entscheidend. Eine unsachgemäße Vorbehandlung kann in den nachfolgenden Prozessen zu Problemen führen. Unsere Kaltschlichten lassen sich durch einen einfachen Waschprozess vom Rohgewebe entfernen. Kaltschlichteprodukte mit hoher Klebkraft enthalten häufig Polyvinylalkohole, die im Alkalischen zum Ausfallen neigen. Deshalb ist beim Entschlichten auf den optimalen pH-Wert der Waschflotte zu achten. Bei synthetischen Geweben sollte das Thermofixieren erst nach dem Waschen erfolgen.

Kontaktieren Sie uns
Friedrich Wullner, Spezialist für Schlichterei

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