Farb- und Nassechtheiten von PA-Waren
Die gängigsten synthetischen Polyamide (PA), die im textilen Bereich eingesetzt werden, sind PA 6,6 (Nylon) und PA 6 (Perlon). Textilien aus Polyamiden können mit unterschiedlichen Farbstoffklassen, beispielsweise mit Säure-, 1:1- oder 1:2-Metallkomplex-, Reaktiv- oder substantiven Farbstoffen, gefärbt oder bedruckt werden. Gefärbt wird üblicherweise in wässrigen Flotten bei Kochtemperatur. Nach dem Färben wird nicht gebundener Farbstoff ausgewaschen. In der Druckerei werden die Farbstoffe nach dem Drucken durch Dämpfen fixiert und überschüssige Druckpaste und Farbstoffe werden in einem Waschprozess entfernt. Häufig können trotz sorgfältiger Nachwäsche keine ausreichenden Nass- und Farbechtheiten erzielt werden, um vorgegebene Anforderungen einzuhalten. Durch eine entsprechende Nachbehandlung, beispielsweise mit Tanninen, können die Echtheitswerte von PA-Ware signifikant verbessert werden.
Wie wirken Tannine?
Tannine sind pflanzliche Gerbstoffe. Chemisch gesehen handelt es sich um Polyhydroxyphenole, die in Wasser löslich sind. Mit ihren zahlreichen Hydroxygruppen können sie Querverbindungen zwischen Makromolekülen, beispielsweise zwischen Faser- und Farbstoffmolekülen, bilden. Bei der Farbnachbehandlung nutzt man diesen Mechanismus und bindet den Farbstoff stärker an die Polyamid-Fasern. Durch diese Vernetzung wird eine Ablösung der Farbstoffmoleküle erschwert. Außerdem können die Farbstoffe weniger von Oxidationsmitteln wie Chlor angegriffen werden. Solche bleichend wirkenden Oxidationsmittel kommen beispielsweise im Badewasser in Schwimmbädern oder in Waschflotten mit chlorhaltigen Waschmitteln vor. In der Folge werden durch eine Tannin-Nachbehandlung die Nass- und Chlorechtheiten signifikant verbessert.
Nachhaltige Nachbehandlung mit Tanninen
Tannine kommen in der Natur unter anderem in Weintrauben, Holz und der Rinde von Eichen und Kastanien vor. Tannin-Produkte werden aus nachhaltigen, pflanzlichen Quellen hergestellt und sind vollständig biologisch abbaubar. In der Färbereinachbehandlung kommen auch kationische Produkte zum Einsatz, wie beispielsweise quartäre (quaternäre) Ammoniumverbindungen (QAV). Im Gegensatz zu Tannin-Derivaten können diese QAVs in Kläranlagen nur schlecht abgebaut und so nur unzureichend aus dem Abwasser entfernt werden. Auf diese Weise können QAVs über das Oberflächenwasser in die Umwelt gelangen, wo sie unter anderem mikrobizid und schädlich auf Wasserorganismen wirken können.
In PERFIXAN TAL sind nur nachhaltig produzierte, für die Umwelt und Gesundheit unbedenkliche Chemikalien enthalten, die im Einklang mit den Kriterien der Manufacturing Restricted Substances List (MRSL) des Zero Discharge of Hazardous Chemicals (ZDHC) Programms sind. Weitere Informationen hierzu finden Sie in unserer ZDHC-Broschüre. Da PERFIXAN TAL kein freies Phenol und kein freies Formaldehyd enthält, ist es auch mit dem STANDARD 100 by OEKO-TEX® kompatibel.
Unsere Produktempfehlungen zur Verbesserung der Echtheiten
PERFIXAN TAL ist ein anionisches Nachbehandlungsmittel auf Tannin-Basis zur Echtheitsverbesserung von Färbungen und Drucken auf Polyamidfasern. Das Produkt eignet sich für die Nachbehandlung von modischen Artikeln, wie Bademoden, Lingerie, Unterwäsche und Sportbekleidung. Dabei werden durch die Nachbehandlung mit PERFIXAN TAL sowohl die Chlorwasserechtheit als auch weitere Wasch- und Kontaktechtheiten entscheidend verbessert. Eine Behandlung mit PERFIXAN TAL hat keinen Einfluss auf den Warengriff. Dabei zieht unser Tannin-Produkt sehr gleichmäßig und gut aus. So erzielen Sie eine maximale Wirksamkeit bei gleichzeitig sehr guter Reproduzierbarkeit.
Unser Laborservice prüft Echtheiten für Sie
Im Rahmen unseres Serviceangebots bieten wir unseren Kunden anwendungstechnische Beratung und einen zuverlässigen Laborservice an. Wir arbeiten für Sie gerne diverse Verfahren und Rezepturen für die Echtheitsverbesserung von Färbungen und Drucken auf Ihrer Ware aus.
In unseren Labors können wir für Sie unter anderem Farbechtheitsprüfungen von Textilien gegen diverse wässrige Lösungen durchführen:
- DIN EN ISO 105-E01: Textilien – Farbechtheit gegen Wasser
- DIN EN ISO 105-E02: Textilien – Farbechtheit gegen Meerwasser
- DIN EN ISO 105-E03: Textilien – Farbechtheit gegen gechlortes Wasser (Badewasser in Schwimmbädern)
Aber auch weitere Echtheitsprüfungen, wie Wasch-, Schweiß- und Reibechtheiten, können in unseren anwendungstechnischen Labors nach verschiedenen gängigen internationalen Standards geprüft werden.
Kontaktieren Sie uns
Haben Sie Fragen rund um die Themen Färberei, Farbechtheiten und Echtheitsverbesserung? Unsere Spezialisten helfen Ihnen gerne weiter.
- Ulrike Beurer
- Anwendungstechnik
- +49 7121 9589-35
- ulrike.beurer@drpetry.de