Produkte für geringere Abwasserbelastung in Textilbetrieben

Bei der Veredlung von Baumwolle ist ein großer Teil der Abwasserbelastung in Textilbetrieben auf die natürlichen Begleitsubstanzen der Fasern, vor allem auf Pektine, Fette und Wachse, zurückzuführen. Durch eine Vorbehandlung mit PERIZYM LOW oder eine Rohfärbung mit PERLAVIN NDA können Sie die Belastung des Abwassers durch abgelöste Substanzen mit hoher CSB-/BSB-Fracht reduzieren.
Bild einer Abwasserbehandlungsanlage
Mit einer Vorbehandlung mit PERIZYM LOW oder einer Rohfärbung mit PERLAVIN NDA die CSB-, BSB-, Abwasserbelastung bei der Veredlung von Baumwolle minimieren.

Abwasserbelastung in der Textilveredlung

Abwässer aus der Textilveredlung haben häufig eine hohe chemische Belastung. Die Stärke der Abwasserverschmutzung wird unter anderem mit den Werten CSB (Chemischer Sauerstoffbedarf) und BSB (Biochemischer Sauerstoffbedarf) angegeben. Die belastenden Chemikalien im Abwasser von Textilbetrieben sind unter anderem auf Produkte zurückzuführen, die in vorgelagerten Prozessen auf die textile Ware aufgebracht wurden. Dazu gehören Schmälzen, Spinnpräparationen, Avivagen, Stricköle und Schlichten. Teilweise werden Substanzen mit hoher CSB- oder BSB-Fracht jedoch auch durch Faserbegleitsubstanzen des Fasermaterials eingetragen. Diese chemischen Stoffe werden in der Vorbehandlung von den Textilien entfernt und gelangen so ins Abwasser.

Textilchemische Lösungen, um CSB- und BSB-Fracht zu senken

Rohbaumwolle bringt eine hohe CSB- und BSB-Fracht mit, die bei Vorbehandlungsprozessen, beim Waschen, Bleichen, Laugieren oder beim Bio-Scouring von der Ware gelöst wird und ins Abwasser gelangt. Die typische CSB-Fracht liegt bei 40 – 80 g/kg Rohbaumwolle. Die Begleitsubstanzen der Baumwolle bestehen überwiegend aus Schmutz, Fetten, Wachsen und Pektinen. Entfernt man diese chemischen Stoffe nur zu einem – für einen optimalen Waren- und Farbausfall erforderlichen Maße – von der Rohware, kann die Abwasserbelastung deutlich gesenkt werden. Hierzu bieten wir verschiedene textilchemische Lösungen an:

  • Für dunkle Färbungen auf Garn- oder Maschenware aus Baumwolle empfehlen wir eine Rohfärbung mit PERLAVIN NDA.
  • Für mittlere und dunklere Färbungen auf Baumwollgarn oder -maschenware schlagen wir vor, vor dem Färben eine enzymatische Pektinasebandlung mit PERIZYM LOW in Kombination mit einer milden Peroxidbleiche durchzuführen.

Rohfärbung mit PERLAVIN NDA für dunkle Farbtöne

Durch eine Rohfärbung mit PERLAVIN NDA können Sie die CSB- und BSB-Fracht Ihres Abwassers senken. Beim Einsatz von PERLAVIN NDA kann bei Garnen oder Maschenware aus Baumwolle auf einen separaten Bleichschritt verzichtet werden. Aufgrund der sehr guten Wasch-, Dispergier- und Sequestriereffekte ist PERLAVIN NDA bei dunklen Farbtönen für das einbadige Waschen und Färben von Rohbaumwolle gut geeignet. Die CSB- und BSB-Belastung des Abwassers durch abgelöste Wachse, Pektine etc. wird gesenkt.

PERLAVIN NDA wird vor dem Färbeprozess zugesetzt. Nach einem kurzen Vorlauf wird das Färbeverfahren wie gewohnt durchgeführt. Der Zusatz weiterer Färbereihilfsmittel, wie Netzmittel oder Entlüfter, ist nicht nötig.

PERLAVIN NDA

PERLAVIN NDA ist ein multifunktionelles Hilfsmittel für das einbadige Waschen und Färben von Rohbaumwolle. Das Produkt verfügt über gute netzende, waschende, dispergierende und sequestrierende Eigenschaften.

Bio-Scouring mit PERIZYM LOW für mittlere und dunkle Färbungen

Im Vergleich zur klassischen Vorbehandlung mit hohen Alkalimengen, bietet das Bio-Scouring mit PERIZYM LOW für ungeschlichtete Baumwollware wie Maschenware oder Garne zahlreiche Vorteile: Neben dem glatteren Griff der Ware, einem geringeren Gewichtsverlust und dem gesenkten CSB und BSB im Abwasser ist zudem keine chemikalien- und wasserintensive Neutralisation von Kernalkali notwendig. Für mittlere und dunkle Färbungen auf Baumwollware empfehlen wir einen einbadig-zweistufigen Vorbehandlungsprozess, der eine Pektinasebehandlung und eine milde Peroxidbleiche umfasst. Die milden Bedingungen führen zu einem weicheren Griff als bei einer Vorbehandlung mit Natronlauge. Zudem wird durch das Bio-Scouring eine relativ gute Hydrophilie erzielt. Ein hoher Weißgrad, der für sehr helle Färbungen oder Weißware notwendig wäre, lässt sich in diesem Verfahren nicht erreichen.

Das Bio-Scouring mit anschließender Bleiche wird im Diskontenueverfahren mit PERIZYM LOW und PERISTAL EPJ conc. durchgeführt. Nach der enzymatischen Pektinasebehandlung bei 60 bis 70 °C werden der Flotte Peroxid und Soda hinzugefügt und bei 90 bis 98 °C gebleicht. Nach dem Ablassen und Spülen erfolgt der Färbeprozess direkt im Anschluss.

PERIZYM LOW

PERIZYM LOW ist ein multifunktionales Vorbehandlungsmittel für das enzymatische Bio-Scouring von Garnen und Maschenware aus Baumwolle. In einem einbadig-zweistufigen Prozess kann die Pektinasebehandlung mit einer milden Peroxidbleiche kombiniert werden.

PERISTAL EPJ conc.

PERISTAL EPJ conc. ist ein silikatfreies, multinfuktionales Produkt für die Peroxidbleiche. Es wirkt als Bleichstabilisator, Sequestrierer, Entlüfter, Netz- und Waschmittel und wird bei der Heißbleiche von Cellulosefasern mit Peroxid und deren Mischungen mit synthetischen Fasern im Garn oder Stück durchgeführt.

Kontaktieren Sie uns
Sylvia Palikowski, Anwendungstechnik

Gerne beraten wir Sie, wie Sie die Abwasserbelastung in Ihrem Textilveredlungsbetrieb senken können und geben Ihnen Tipps zur innerbetrieblichen Abwasserbehandlung. Unsere Spezialisten für Textilchemie und Umweltschutz helfen Ihnen bei Fragen gerne weiter. Schreiben Sie uns eine E-Mail oder nutzen Sie unser Kontaktformular.

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