Bioscouring: Baumwoll-Vorbehandlung mit Pektinase-Enzymen

Eine gute Vorbehandlung von Baumwolle ist die Basis für gleichmäßige und reproduzierbare Resultate in Färberei und Druckerei. Durch das Bioscouring mit Pektinase-Enzymen werden traditionelle Vorbehandlungsprozesse, bei denen eine große Menge an Chemikalien und Hilfsmitteln ins Abwasser gelangen, durch umweltschonende enzymatische Verfahren ersetzt.
Fotografie eines Baumwollfeldes
Neuigkeiten zum Thema Bioscouring mit Pektinase-Enzymen, einer nachhaltigen, umweltschonenden Alternative zum alkalischen Abkochen.

Enzymatische Vorbehandlung ersetzen traditionelle, herkömmliche Veredlungsverfahren

In der Textilindustrie wird viel Wasser verbraucht. Für die Veredlung von 1 kg Textil benötigt man ungefähr 200 Liter Wasser; entsprechend viel Abwasser wird produziert. Viele herkömmliche Veredlungsprozesse können durch nachhaltige, umweltfreundliche biotechnologische Prozesse ersetzt werden, in denen Enzyme wie Amylasen, Cellulasen, Laccasen und Pektinasen verwendet werden. Das spart große Mengen an Wasser, Energie, Chemikalien und Textilhilfsmitteln.

Die Vorbehandlung von Baumwolle dient der Entfernung der natürlichen Faserbegleitstoffe sowie von Schlichten, die in der Weberei aufgebracht wurden. Ziel ist eine gute Netzfähigkeit der Ware und ein möglichst hoher Entschlichtungsgrad. Dies geschieht üblicherweise in den folgenden drei Arbeitsschritten:

  • Entschlichten
    Die Entschlichtung dient dem Entfernen der Schlichte von Webware.

  • Alkalisches Abkochen
    Das alkalische Abkochen wird zur Entfernung der natürlichen Begleitsubstanzen der Rohbaumwolle, wie Pektine, Fette, Wachse etc. und zum Erzielen einer guten Hydrophilie angewandt.

  • Bleichen
    Die Bleiche wird zum Erzielen eines optimalen Weißgrads und zum Entfernen pflanzlicher Verunreinigungen eingesetzt.

In diesen traditionellen Prozessen werden hohe Mengen an Alkali und Textilhilfsmittel verbraucht. Die eingesetzte Lauge muss anschließend neutralisiert werden.

Bioscouring mit Pektinasen statt Einsatz hoher Mengen an Alkali

Beim Bioscouring-Prozess werden Enzyme, auch Biokatalysatoren genannt, in Kombination mit Hilfsmitteln bei milden pH-Bedingungen angewendet. Pektinasen entfernen störende Begleitsubstanzen von der Baumwolle, ohne dass dabei große Mengen an Alkali oder hohe Temperaturen benötigt werden. Durch den enzymatischen Abbau des Pektins in der Primärwand der Baumwollfaser kann es auf einfache Weise entfernt werden. Unsere multifunktionalen Spezialprodukte fürs Bioscouring sind Formulierungen aus Enzymen, Tensiden und Netzmitteln. Mit unseren Produkten bieten wir Ihnen hohe Verfahrenssicherheit mit einfachen Rezepturen.

Unsere Pektinaseformulierung PERIZYM BSN fürs Bioscouring ist ein Spezialprodukt für die enzymatische Vorbehandlung. Es ist sowohl in diskontinuierlichen als auch in kontinuierlichen Verfahren einsetzbar, wobei Sie auf den Einsatz hoher Alkalimengen verzichten können.

PERIZYM DBS ist ein multifunktionales Produkt für das einstufige Entschlichten und Bioscouring von stärkegeschlichteten Baumwollgeweben.

Das Bioscouring mit PERIZYM DBS im Pad-Batch-Verfahren (Klotzverweilverfahren, KKV) ersetzt die beiden Arbeitsgänge „Enzymatisches Entschlichten“ und „Alkalisches Abkochen“ und spart dadurch Zeit, Energie, Wasser und Textilhilfsmittel. Mit PERIZYM DBS erzielen Sie sehr gute Entschlichtungsresultate sowie eine hohe und gleichmäßige Hydrophilie der Baumwolle.

PERIZYM LOW ist ein multifunktionales Vorbehandlungsmittel für das einbadige Bioscouring und Bleichen von Garnen und Maschenwaren aus Baumwolle.

Für nicht geschlichtete Waren (z. B. Garn oder Maschenware), empfehlen wir ein diskontinuierliches Bioscouring mit PERIZYM LOW. Die Vorbehandlung mit PERIZYM LOW erfolgt in einem einbadig-zweistufigen Prozess in Kombination mit einer milden Bleiche. Im Vergleich zu einer klassischen Peroxidbleiche werden der CSB- und BSB-Wert im Abwasser deutlich gesenkt. Die mit PERIZYM LOW behandelte Ware zeichnet sich durch einen sehr guten Weichgriff und eine gute Saugfähigkeit aus.

LEAN-Prozesse bringen verfahrenstechnischen Nutzen

Neben enzymatischen Verfahren mit Pektinasen, Amylasen oder Cellulasen empfiehlt Textilchemie Dr. Petry für viele Bereiche der Textilveredlung moderne, nachhaltige „schlanke“ LEAN-Prozesse, die verfahrenstechnischen Nutzen bringen. Unsere verschiedenen LEAN-Prozesse bieten im Vergleich zu herkömmlichen, klassischen Verfahren ökologische und ökonomische Vorteile.

Unsere LEAN-Prozesse zeichnen sich aus durch:

  • Less time – weniger Zeitbedarf
  • Economical processes – ökonomische Prozesse
  • Advanced chemistry – ausgefeilte Chemie
  • New technologies – neue Technologien
Kontaktieren Sie uns
Ulrike Beurer, Anwendungstechnik

Neben Produkten, die optimal an die Anforderungen in der Vorbehandlung angepasst sind, bieten wir Ihnen auch anwendungstechnische Beratung durch unsere Spezialisten, die langjährige praktische Erfahrung in Vorbehandlung, Färberei und Druckerei haben.

Sollten Sie Interesse am Einsatz unserer Bioscouring-Produkte haben, kontaktieren Sie unsere Spezialisten via E-Mail oder über unser Online-Kontaktformular.

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